Posca Marker Test – deckende Farben auf Wasserbasis

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Nachfolgend stelle ich euch die Posca Marker etwas genauer vor. Sie sind nach nur einer Woche Ausprobieren mittlerweile zu meinem Hauptmedium fürs Colorieren geworden. Ich habe mir verschiedene Stifte in mehreren Sets gekauft. Sie sind gut verpackt bei mir angekommen, jeweils ich einem Mäppchen und einer Box. Die Marker waren jeweils noch einzeln verppackt. Nachteil: jede Menge Müll. Vorteil: Man weiß, dass die Stifte unbenutzt sind. Das kann man allerdings auch an den noch weißen Spitzen erkennen.

 

Start / vor dem ersten Benutzen

Damit erste Farbe in die Spitzen gelangt, muss man die Stifte zunächst kurz schütteln. Durch die Kugel im Inneren wird die Farbe gemischt und bleibt gleichmäßig. Anschließend werden die Stifte eingedrückt. Dieser Vorgang kann jederzeit wiederholt werden, falls die Spitzen einmal eintrocknen sollten.

Tipps: Verwendet dazu ein Schmierblatt mit Unterlage und legt euch ein feuchtes Tuch bereit falls etwas daneben geht. Die 1MR Spitzen brauchen etwas bis die Farbe nach unten rinnt, aber bei den anderen Spitzenarten kommt sehr viel Farbe raus. Drückt die Stifte am besten nur ganz kurz und nicht zu weit runter ein, sonst habt ihr schnell eine Farbpfütze vor euch.

sockenzombie - posca markersockenzombie - posca marker - auspacken - taschenmesser

 

Eigenschaften und Malverhalten

Die Farben in den Stiften sind auf Wasserbasis. Ihr könnt sie gut mit einem feuchten Pinsel vermalen. Man muss allerdings schnell dabei sein, denn ist die Farbe erst einmal getrocknet, lässt sie sich nicht mehr vermalen oder anlösen. Jedenfalls nicht auf dem Papier. Da ich sowieso eher schnell male und viel zu ungeduldig bin (mit Aquarell versaue ich mir regelmäßig Bilder, indem ich über nasse Flächen male...) sind sie für meine Art zu zeichnen perfekt. Für diejenigen, die mehr Zeit benötigen, es macht gar nichts dass die Stifte schnell trocknen. Und auch nicht, wenn ihr mal einen Fehler macht. Das tolle an den Marker ist nämlich dass sie decken. Man kann also einfach mit einer anderen Farbe drüber gehen. Für mich war das auch der ausschlaggebende Grund sie mir genauer anzusehen. Man bekommt ein wenig das Gefühl wie auf einem Tablet zu zeichnen, von hell auf dunkel auf hell auf dunkel...

 

Posca Marker auf verschiedenen Papieren

Dünnes Papier (die meisten Skizzenbücher, Kopierpapier)
Ich zeichne zwar mit ihnen in mein Skizzenbuch, allerdings ist es mir auch egal, wenn sich da das Papier mal wellt. Ansonsten würde ich euch eher dickeres Aquarellpapier empfehlen. Es kommt viel nasse Farbe raus und vor allem dünnere Papiere saugen sich schnell voll und wellen sich und fusseln ab. Nachfolgend seht ihr ein paar schnelle Skizzen mit den Markern in mein Skizzenbuch:

sockenzombie - posca marker skizzen in skizzzenbuch

Tipp: Klebt Washi Tape vor dem Malen in euer Skizzenbuch, um ein Bild zu begrenzen. So bekommt ihr tolle, glatte Ränder.

Aquarellpapier
Für diesen kleinen Test habe ich Fabriano Artistico Extra White in der Dicke 300g/m² verwendet. Es lässt sich ganz gut damit Malen. Die Farbe trocknet schnell und hält gut. Ich gehe davon aus, dass sich auch andere dicke Aquarellpapier für die Marker eignen. Auf nachfolgendem Bild könnt ihr die Spitze des dickeren PC-5M sehen.

sockenzombie - posca marker auf aquarellpapier

Dunkles/Farbiges Papier
Auf dunklem Papier könnt ihr die Farben richtig zum leuchten bringen. Sie sehen gefühlt kräftiger aus, als auf weißem Papier. Hier seht ihr ein paar schnelle Skizzen. Ich habe Molotow Basic black pad 150g/m² verwendet. Es wellt sich etwas, da es nicht besonders dick ist. Ich werde mir wohl irgendwann noch farbiges, dickeres Aquarellpapier zulegen müssen. Über meine Begeisterung vor allem über die schwarze Farbe habe ich ja schon im anderen Test mit den Pinselstiften geschrieben.

sockenzombie - posca marker auf schwarzem papier

Lanavanguard 100% Hi-Tech 200g/m²
Kommen wir zu einem "Papier" das mich sehr überrascht hat. Ich dachte, dass die Farben hier nicht halten, weil es so glatt ist. Aber das Malen darauf klappt erstaunlich gut. In meinem Papiertest dazu habe ich ja geschrieben, dass die mit den meisten Bilder sehr schwer zu fixieren sind und sie sich mit dem Finger einfach wegwischen lassen. Das ist bei den Posca Markern nicht der Fall. Jedenfalls nicht nachdem sie trocken sind. Die Trockenzeit selbst dauert ein paar Sekunden länger als auf anderen Papieren. Man muss sich also nicht so sehr beeilen mit dem Mischen und vermalen. So lange die Farben noch nass sind kann man sie wie bei Copic Markern auch vermischen und schieben, bis alles passt. Perfekt für winzigste Details. Sobald die Farbe dann trocknet, ist es problemlos möglich, mit anderen Markern drüber zu malen, ohne dass sie sich wieder anlöst.

Steinpapier
Auch bei Steinpapier dauert das Trocknen der Farbe etwas länger. Getestet habe ich dieses Mal auf On Point Steinpapier, 144g/m². Mit genug Wasser und schräg gehaltener Zeichenfläche beim Trocknen entsteht das typische granulierende Muster. Allerdings ganz fein. An den Rändern bilden sich dann auch Farbansammlungen, also ich würde sagen, Malverhalten ähnlich wie bei Aquarell.

 

Miniaturbilder

Ja, man kann auch klein und winzigste Details zeichnen. Diese Inchies sind mit den Markern entstanden. Ich verwendete dazu einen Wassertankpinsel. Für ganz kleine Details nehme ich die Farbe direkt von den Spitzen ab. Aber Achtung: Je mehr Wasser ihr dabei verwendet, desto weniger decken die Stifte.
sockenzombie - inchies mit posca marker
 

Spitzenformen und verfügbare Farben

In meinem Test über die Pinselmarker von Posca schrieb ich schon, dass ich es schade finde, dass es nur so wenig Farbauswahl gibt. Daran hat sich nicht recht viel geändert, beachtet man nur die Pinsel. Betrachtet man aber alle Spitzenarten, wird die Auswahl schon größer, meiner Meinung nach dürfte es aber trotzdem noch mehr geben. Allerdings lässt sich in diesem Umfang schon einigermaßen gut alles abdecken. Eine Übersicht über alle Spitzenarten und jeweils dazu verfügbaren Farben findet ihr auf der Posca Seite.

Ihr habt Fragen zu den Stiften? Schreibt mir einen Kommentar und ich versuche sie zu beantworten. Wer mich mal bei einem Zeichnertreffen sehen sollte: Ihr könnt mich gerne auch auf Material ansprechen das ich besitze oder dabei habe, wenn ihr es selber einmal ausprobieren wollt.

Nachtrag 12/2020:

Die Spitzen lassen sich übrigens mit Leitungswasser reinigen und man kann sie mittlerweile auch einzeln nachkaufen und austauschen.

Edit 26.12.2021:

Frage von Sheila: "... aber einige Farben werden von meinem schwarzen Papier eingesogen, sind also unsichtbar. Kannst Du eine Papierstärke empfehlen, wo der Acryl-Effekt optimal bleibt?"
Socke: Das ist bei mir leider bei zwei älteren Farben, die ich nur selten verwende, auch schon passiert. Bei „unsichtbaren“ Farben befinden sich meist nicht genug Pigmente in der Spitze, dafür zu viel Wasser. Möglicherweise hast du auch einen Stift erwischt, der schon längere Zeit in einem Lager herumlag. Bei bestimmten Farben kann es sein, dass sich die Pigmente mit der Zeit im Stift festsetzen. In diesem Fall schüttle den Stift am besten längere Zeit und Pumpe dann neue Farbe nach. Manche Stifte lassen sich dadurch wieder etwas reaktivieren. Leider funktioniert das nicht immer. Eine Papierstärke kann ich nicht empfehlen, da das eher vom Geschmack abhängt, was man verwenden mag. Ich arbeite zum Beispiel sehr gerne auf Papier, das dicker als 300g/m² ist, am liebsten so um die 600g/m². Die Oberfläche spielt dabei meist eine größere Rolle als die Dicke. Für den Erhalt der Deckkraft würde ich empfehlen eher glatte oder satinierte Aquarellpapiere zu verwenden, da diese nicht so stark die Farben einsaugen wie Papiere mit rauerer Struktur.

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