Making-Off/Tutorial – Bilder mit einfachem Weltraumhintergrund

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Als Beispiel werde ich diesmal zwei größere Bilder verwenden.

Wie ihr seht, beginne ich das Bild mit dem Skizzieren. Erst einfache Umrisse, mit grauer Wachsmalkreide, die ich dann schwarz nachziehe. Anschließend arbeite ich die Details heraus. Da es hier im Tutorial aber mehr um den Hintergrund geht, werde ich darauf jetzt nicht genauer eingehen und gleich weiter springen zu den Farben.

Ich verwende dafür meine wasservermalbaren Wachsmalkreiden. Es sollen einfache Nebel werden, ohne große Besonderheit. Wenn ihr nicht wisst, welche Farben ihr verwenden sollt, empfehle ich euch ein harmonisches Farbschema, das heißt Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen. In diesem Fall sind das blau/lila und um noch etwas helleres miteinzubringen nehme ich rosa dazu.

sockenzombieAls erstes lege ich fest, wo sich die Nebel befinden und zeichne direkt mit den Wachsmalkreiden aufs Papier. Die Stellen für den Gasaustritt des Raumschiffantriebs bleiben dabei frei. Anschließend vermale ich alles mit einem Wassertankpinsel.

Beim Wasser sollte man aufpassen, dass man nicht zu viel verwendet, denn dann besteht die Gefahr, dass man zu viel Farbe verwischt und ungewollte helle Flecken entstehen. Außerdem könnten dann die Pinselspuren sichtbar werden. Um das zu vermeiden, gehe ich immer wieder über die Übergänge direkt mit den Stiften drüber. Je dichter der Farbauftrag, desto weicher werden später die Verläufe. Man kann sie auch gut mit dem Finger verwischen, wenn sich viel Farbe davon auf dem Papier befindet. Je wärmer der Finger dabei ist, desto leichter funktioniert das.

Um ein ansehnliches Bild zu erschaffen sind hier Farbverläufe sehr wichtig. Es sollten weiche Nebel werden, ohne scharfe Kanten. Das heißt viele Übergänge zeichnen und immer wieder nacharbeiten und verfeinern, bis es passt.

Tipp: Zeichnet nicht unbedingt reines schwarz. Wenn ihr am Ende über den schwarzen Hintergrund noch mal mit einem farbigen Stift drüber geht, in meinem Fall hier waren es lila und dunkelblau, dann wirkt alles etwas tiefer und die Übergänge werden auch sanfter.

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Es fehlen jetzt natürlich noch die Sterne. Dabei gehe ich in Schichten vor. Erst die ganz winzig kleinen. Diese spritze ich mit einer Zahnbürste. Da ich das Raumschiff erst nach dem Hintergrund coloriere, muss ich hier auch nichts abdecken. Für die Sterne selbst benutze ich übrigens weiße Aquarellfarbe. Verwendet auf der Zahnbürste nicht zu viel Wasser, sonst werden die Spritzer zu groß und man kann sie nicht mehr so gut kontrollieren. Außerdem solltet ihr nicht zu weit weg gehen vom Papier, damit sich die weißen Pünktchen nicht in die Länge ziehen.

Sobald es genug sind, fange ich mit der zweiten Schicht an. Hier setzte ich die mittelgroßen Sterne alle einzeln. Verteilt sie dabei nicht zu regelmäßig, sonst sieht es künstlich aus. Setzt immer ein paar aneinander und dann wieder ein paar einzelne. Sterne, die ihr auf die helleren Nebelflächen setzt leuchten dabei übrigens besonders schön.

Und dann kommen natürlich noch die größeren, richtig strahlenden Sterne drauf. Über die erzähl ich euch aber im zweiten Bild gleich noch mehr.

 

sockenzombieFangen wir wieder an mit der Skizze. Diesmal verwende ich einen grünen Aquarellstift. Für eure Vorzeichnungen ist es hilfreich, wasservermalbare Farben zu benutzen, dann fügen sie sich später ins Bild gut ein und sind kaum noch sichtbar. Am besten ist es natürlich, ihr zeichnet auch gleich mit einer Farbe, die zum späteren Farbschema passt. In meinem Fall habe ich mich hier für eine grün/gelb Kombination entschieden. Also wieder ein harmonisches Farbschema.

Und los gehts mit dem zweiten Bild. Es ist etwa doppelt so groß wie das andere. Ich hoffe, ihr verzeiht mir die abweichende Größe zu meinen Miniaturkunstwerken. Es wird eine seltene Ausnahme bleiben.

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Diesmal beginne ich nicht mit dem Hintergrund, sondern mit den Schiffen und arbeite sie mit meinen Wachsmalkreiden aus. Ich verwende sie hier nicht direkt auf dem Papier, sondern so, als wären es zum Beispiel Aquarellnäpfchen-Farben. Das heißt ich gehe mit dem angefeuchteten Wassertankpinsel auf den Stift, nehme etwas Farbe ab und trag sich auf dem Papier auf. Dabei gehe ich von hell nach dunkel und kann so das Motiv immer weiter ausarbeiten. Am Ende setzte ich noch kleine Menschen in die Boote.

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Schritt eins ist geschafft, jetzt kommt der Hintergrund. Dabei gehe ich vor wie oben schon beim anderen Bild beschrieben. Das sieht am Anfang immer sehr krakelig aus, aber wenn man beginnt die Farben zu vermalen und immer weitere Schichten drüber legt, wird das mit der Zeit auch anschaubar. Damit die Schiffe richtig schön im Fokus stehen, habe ich mich dazu entschlossen, dass sie von einer richtig hellen Sonne angestrahlt werden, vielleicht sogar mehreren. Ich zeichne also außen mehr dunklere Flächen ein und werde nach innen hin immer heller.

Am Wasser spiegelt sich natürlich der Himmel. Allerdings nicht so hell, deswegen wird die weiße Fläche in der Spiegelung auch ganz ausgefüllt.

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Nachdem ich über die dunklen Flächen auch noch mit einem anderen grün drüber bin, wirkt das Bild schon viel farbiger. Ihr könnt euch hier richtig austoben und so lange daran herum werken, bis ihr zufrieden seid. Damit man den Universumshintergrund auf dem Wasser auch als Spiegelung erkennt, füge ich noch die umgedrehten Silouetten von den Segelschiffen ein. Oben scharf und nach unten hin unscharf werdend. Außerdem gebe ich den Landflächen am Rand des Wassers ebenfalls noch Farbe.

Tipp: Ihr könnt mehr Tiefe erzeugen, indem ihr die Landflächen nach hinten hin immer weiter dem Hintergrund farblich anpasst. In meinem Fall werden die Berge also nach hinten hin etwas heller und grüner.

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Im letzten Schritt zeichne ich nicht nur die Sterne ein, so wie im oberen Bild schon beschrieben, sondern auch noch kleine Wellen auf dem Wasser und weiße Glanzlichter auf den Seegeln.

Vergesst im ersten der 3 Stern-Schichten nicht, dass ihr beim Spritzen die Flächen abdeckt, auf denen später keine Sterne zu sehen sein sollten. Dafür könnt ihr zum Beispiel ein Tuch verwenden, das ihr so auf die Flächen legt, dass es die relevanten Stellen verdeckt. Wenn ihr Objekte im Himmel selbst habt, ist es hilfreich, sich einfach eine Stück Papier dafür zurecht zu schneiden.

Tipp: Ich bin mir sicher, dass ich es schon bei anderen Tutorials schrieb, aber dieser Effekt bringt enorm viel. Sterne könnt ihr zum Leuchten bringen, indem ihr nicht nur scharfkantige weiße Punkte zeichnet, sondern runde Farbverläufe. Besonders bei den größeren Sternen solltet ihr diesen Effekt nutzen. Lasst die Sterne nach außen hin dunkler werden. Das ist bei so vielen Sternen natürlich viel Arbeit, aber versucht es, es lohnt sich.

Bevor jemand fragt, die beiden Bilder hier im Tutorial sind schon vergeben und werden sich bald auf die Reise in die Schweiz begeben :)

Wenn ihr weitere Tipps zu Science-Fiction und Weltraumhintergründen lesen wollt, kann ich euch übrigens meine Reihe Der Geschichtensammer im All empfehlen. Die Geschichte(n) zu den Bildern gibt es im E-Book zu lesen, die WIPs und Zeichnertipps dazu findet ihr hier direkt auf meinem Blog.

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