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Meine ersten Aquarellfarben – Test (Winsor & Newton, Schmincke, WhiteNights)

Dieser Artikel über meine ersten Aquarellfarben erschien 2013 im alten Blog.

Cotman (Winsor & Newton) – Näpfchen

sockenzombie - winsor & newton cotman aquarell näpfchen kasten

Hier siehst du meine ersten Aquarellfarben. Mich hat die Qualität direkt überzeugt und ich kann den Farbkasten vor allem für Anfänger auch heute noch empfehlen. Gerade wenn du viele Farben haben möchtest, bekommst du sie hier für einen geringen Preis im Verhältnis zur Menge. Es sind 40 verschiedene 1/2 Näpfchen, also eine große Farbvielfalt für den Start.

Anmerkung

Leider erinnere ich mich nicht an den genauen Preis. Als ich den Kasten vor vielen Jahren kaufte, war er vermutlich etwas billiger. Mach dir am besten selbst ein Bild, ob er für heutige Verhältnisse für dich in Frage kommt. Das Set enthält mittlerweile anscheinend sogar 5 Farben mehr:
Winsor & Newton Cotman Aquarellfarben Set *

Bei den Cotman Näpfchen handelt es sich um sehr kräftige Aquarellfarben, die man mit Wasser gut variieren kann. Was mich ein wenig gestört hat ist, dass einige der Farben anfangs immer wieder aus ihren Näpfchen gefallen sind. Da die Farben teilweise eine andere Form hatten als die Näpfchen. Wenn man eine Weile mit ihnen malt, gleicht sich das aber an.

Die Farben lassen sich nach dem Trocknen nur schwer wieder anfeuchten, was einerseits gut ist, da man andere Farbschichten drüber legen kann, ohne dass sie verschmiert, andererseits lassen sich Fehler die zu spät auffallen nur schwer wieder beheben.

Ich male jede neue Aquarellfarbe immer zunächst als Farbtabellen in mein Skizzenbuch, damit ich sehen kann, wie sie auf Papier aussehen. Bei manchen Näpfchen ist es nämlich schwer erkennbar, welchen Farbton sie enthalten. Hier meine Einträge für die Cotman W&N Aquarellfarben:

sockenzombie skizzenbuch farbtabelle von winsor & newton cotman auqarellfarben näpfchen

White Nights – Näpfchen

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Von White Nights besaß ich zwei ganze Näpfchen aus einem Künstler-Wanderpaket, nämlich Cölinblau und Sepia.

Das Blau ist Geschmackssache. Die Farbe war nicht sehr stark, was aber wahrscheinlich am Farbton lag. Ich verwendete sie damals nicht, da meine W&N Blaus einfach viel kräftiger waren und ich nicht wusste, wozu man sie einsetzen könnte. Ebenso musste ich feststellen, dass die Aquarellfarbe nach dem Trocknen ein wenig „stumpfer“ wirkt als die von W&M oder Schmincke Farben. Beim Malen fällt das erst nicht auf. Ich hab für den Test ein eher saugstarkes Papier benutzt was den Effekt wohl nach dem Trocknen noch verstärkt. Die Farbe trocknet sehr schnell, ein Vorteil wenn man mit verschiedenen Schichten arbeitet, ein Nachteil wenn man viele Farbverläufe machen möchte.

Was mich mehr beeindruckte, war der Sepiaton. Man braucht von ihm wirklich nur minimal etwa auf dem Pinsel und kann die Farbe so variieren mit Wasser wie ich es noch bei keiner anderen Aquarell-Näpfchenfarbe gesehen hab, denn die Farbe ist unglaublich kräftig. Was mir nicht so gefiel war, dass die Farbe körnig wird, wenn man sie zu sehr verdünnt. Denn dann bildeten sich leider viele schwarze Punkte. Aber dicker angewendet ist sie perfekt für Schatten.

An die durchsichtigen Näpfchen musste ich mich erst mal gewöhnen, auch sonst sieht es nach einer billigeren Verarbeitung aus, was natürlich nichts am Ergebnis ändert. Der Sepiaton war jedenfall sehr lange in meinem damaligen Kasten. Allgemein hab ich das Gefühl, dass die Farbqualität sich bei verschiedenen White Nights Farbtönen sehr unterscheidet.

Schmincke Horadam – Näpfchen

Ich besitze lediglich ein ganzes Näpfchen von Phthalogrün:

Schmincke Horadam näpfchen - aquarellfarbesockenzombie Schmincke Horadam - Näpfchen Phthalogrün

Was mir als erstes ins Auge stach, war die Verarbeitung des Näpfchens. Die Farbe passt perfekt rein und es sieht wirklich nach einer höheren Qualität aus als bei W&N oder White Nights. Das ist aber auch schon der einzige Unterschied, der mir zu Beginn zu den W&N Aquarellfarben auffiel. Es fühlte sich nur anders beim Malen an, als würd man mehr Geld verpulvern, gleichzeitig aber auch gut, weil das Näpfchen etwas edler wirkt.

Anfangs war ich nicht so begeistert von dem Farbton, aber mittlerweile hab ich ihn sehr gerne. Am Endergebnis kann ich wenig Unterschiede zu den preiswerteren W&N Farben von Cotman feststellen. Vielleicht ein minimal feinerer Auftrag. Mit lediglich einer Farbe fehlte mir aber auch die Vergleichsmöglichkeit.

Einen (für mich) Nachteil möchte ich noch erwähnen, die Farbe passte im Gegensatz zu den WhiteNights Näpfchen leider nicht in meinen W&N Kasten, sie war schlicht zu groß.

Reeves Water Colour – Tuben

sockenzombie - reeves water color - tuben Aquarellfarben

Diese Farben sind gigantisch! Ich mochte sie, weil sie eine hohe Deckkraft besitzen. Wenn man sie stark verdünnt natürlich nicht mehr. Ich schätzte, alle Tubenfarben sind so, zu dieser Zeit kannte ich nur noch keine anderen. Sie waren nützlich, wenn ich etwas übermalen wollte oder um helle Akzente auf dunklem Hintergrund zu setzen. Ihre Farben wirken so intensiv und übertreffen Näpfchenfarben bei weitem.

Da ich sie irgendwann als Kind geschenkt bekam, waren sie 2013 schon um die 10 bis 15 Jahre alt und der Preis ist mir unbekannt. Benutzt hatte ich sie aus welchem Grund auch immer irgendwie bis dahin nie.

Was mich sehr an ihnen störte, sind die Deckel. Die halten nicht richtig. Man kann sie zwar dranschrauben, aber die Oberseite geht oft ab. Man schraubt also nur noch offene Röhrchen dran. Liegt wohl am Alter der Farben, ist aber nervig, weil die Farben dann austrocknen. Mein Trick war, Alufolie unter die Deckel zu legen. Das hielt gut und die Farben blieben frisch. Zum Mitnehmen für unterwegs sind sie wohl weniger geeignet.

Anmerkung

Wenn man jedoch davor noch nie mit Aquarell-Tubenfarben gearbeitet hat, sind Reeves sicher sehr beeindruckend. So begeistert ich damals war, würd ich heute aber höherwertige Aquarellfarben empfehlen, wie z.B. ein Mijello Mission Gold – Set mit 24 Farben *. Das ist vom Preis her für die Qualität, die man erhält, um längen besser. Aufgrund der kräftigen Pigmentierung wurden die Misson Gold Tuben übrigens schnell zu meinen Lieblingsaquarellfarben.

Winsor&Newton – Artists‘ Water Colour

sockenzombie - winsor newton artists - water colour näpfchen aquarellfarben

Einen großen Dank an die Künstlerin Eller, denn sie ist schuld, dass ich überraschend diese Farben erhielt. Nichts ahnend öffnete ich eines Tages den Briefkasten, um gleich 9 halbe Näpfchen von ihr darin vorzufinden. 🙂

Es sind dieselben Näpfchen wie bei den W&N Cotman Farben und auch hier sitzen die Farben darin eher locker. Man muss gut aufpassen, dass man sie nicht umdreht, jedenfalls am Anfang. Nach einiger Verwendung halten sie wohl besser. Diese Aquarellfarben sehen edler aus als die WhiteNights und auch der Farbauftrag ist um einiges kräftiger. Leider kann ich sie nicht mit Schmicke vergleichen, da mein einziger Farbton davon ein komplett anderer ist, aber es kommt mir etwa gleich vor. Die Trockenzeit ist viel langsamer als bei White Nights, welche ja sehr schnell ins Papier sickern. Das macht Farbverläufe mit den W&N Farben leichter. Ich denke sie trocknen sogar langsamer als bei Schmincke, also ein paar Minuten kann man bei viel Wasser und Farbe schon warten.

Und nun zu den Unterschieden der beiden W&N Marken. Ich weiß nicht wie sie es gemacht hab, aber die liebe Eller hat es tatsächlich geschafft, von all den Farben eine einzige zu treffen, von den 40 Stück, die ich bereits als Cotman Aquarellfarben besitze (Danke für die super Auswahl!) und zwar Dioxazine Violet. Diese beiden habe ich verglichen.

sockenzombie - Dioxazine Violet - Winsor & Newton Farbeaquarellfarben von sockenzombie - winsor & newton artists näpfchen

Ich finde die Artists‘ hier minimal (wirklich nur sehr minimal) kräftiger als die von Cotman und die Pigmente kommen mir etwas feiner vor. Nach einer kurzen Wartezeit hab ich versucht, beide Farben wieder anzufeuchten und vom Papier zu lösen. Dabei ließen sich die von Cotman besser wieder lösen, während die Artists‘ Farbe schon sehr fest im Papier zu sein scheint.


All diese Aquarellfarben kommen übrigens nicht an mein Lieblingsmaterial ran. Nämlich wasservermalbare Wachsmalkreiden von Caran’d ache. Diesen widme ich hier einen eigenen Artikel: sockenzombie - neocolor II - wasservermalbare wachsmalkreiden

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Kommentare (3)

  1. K.L.

    Die Mission Gold Tuben besitze ich auch, mag sie sehr weil gefühlt mehr drin ist als bei anderen Marken. Ich habe sie in Näpfchen gefüllt. Sie lassen sich nach dem Trocknen gut wieder anlösen und vermalen 🙂

    • Ja, fand ich auch. Hast du sie dir auch einzeln gekauft? Die Einzeltuben haben 15 ml drin, also richtig viel. Da bekommt man einige Näpfchen raus und kann sehr oft nachfüllen, wenn die Farbe mal ausgeht. Wenn man die Farben als Set kauft, sind es wohl nur 7 ml pro Tube.

      LG Socke

      • K.L.

        Ja ich habe mir einen eigenen Kasten aus Einzelfarben zusammengestellt 🙂

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