Kurzgeschichte: Eine wichtige Aufgabe (Der Geschichtensammler im All – Kapitel 9)

Motiv zum Kapitel - Zum Tutorial: Eine wichtige Aufgabe
Stell dir vor, es gibt Raumschiffe, die komplett mit Wasser befüllt sind! Darin leben Wasserwesen. Ein gewisser Jona fand etwas mehr über sie heraus. Aber erzählt hat mir diese Geschichte Jenn, seine Schwester. Ganz gehetzt kam sie zu mir und wollte nur ein Glas Wasser. Schien so, als wäre sie auf der Flucht. Trotzdem konnte ich ihr ein paar Worte entlocken…
"Jona, was machst du hier?", fragte ich erschrocken, als mein Zwillingsbruder in die Wohnung stürmte.
"Wissen ist gefährlich Jenn." Er schloss das einzige Fenster im Zimmer und zog mich zu Boden. "Wir haben sie erst vor kurzem entdeckt. Durch sie gelang uns der Durchbruch. Jahrelang erforschten wir das Material, seit die Blubbs in dieser unterirdischen Höhle entdeckt wurden-" Er hielt inne.
Durch die Rolloschlitze erkannte ich blinkendes Licht. Ein Wagen fuhr draußen vorbei. Von weitem kam ein Alarmgeräusch näher.
"Wirst du gesucht?"
Mein Bruder ging nicht auf die Frage ein, sondern zog ein kleines Gerät mit Bildschirm und ein paar Tasten hervor. "Schau dir das an!"
Und ich sah die Wesen. Außerirdische, die durch Wasser schwammen. "Was tun sie da?", flüsterte ich und starrte ungläubig auf den Bildschirm.
"Sie sammeln Blubbs." Seine Stimme war jetzt so leise, dass ich ihn kaum noch verstand. Verstohlen sah er sich um. "Das sind Wasseratmer vom Planeten Kapri. Sie besitzen sogar mit Wasser gefüllte Raumschiffe!"
"Das ist also das geheime Projekt", murmelte ich. Er zeigte mir tatsächlich etwas von seiner Arbeit. Das kam mir falsch vor. All die Jahre brachte man nie ein Wort darüber aus ihm hervor.
"Interessiert es dich gar nicht was Blubbs sind?"
Ich schwieg und betrachtete fasziniert die wunderschönen Wesen am Bildschirm. Irgendetwas stimmte nicht. Mein Bruder war immer stolz auf diese Arbeit, aber er erzählte nie etwas darüber. Alles unterlag strengster Geheimhaltung. Bis jetzt.
"Also, als Blubbs bezeichnen wir kleine Blasen von ölartigem Material in Wasser. Es hält ihre Flüssigkeiten im Luftleeren Raum stabil und..."
"Stopp! Warum erzählst du mir das?"
"Weil...", Jona zögerte kurz, "... Jenn, es ist wichtig, dass die Informationen nicht verloren gehen."
"Warum sollten sie verloren gehen?"
"Meine Kollegen sind tot. Alle Wissenschaftler, die am Projekt beteiligt waren, wurden ermordet!"
"Was? Das... Aber... Jona, warum?"
Wieder ignorierte er die Frage. "Du musst sie warnen, Jenn. Unsere Regierung plant einen Übergriff. Sie wollen an die Blubbs ran kommen."
"Ich soll zu diesen Wesen?"
"Ja, genau!"
Er stand auf und blickte durch die Rolloschlitze.
"Jona, warum ich? Warum erzählst du mir das?", fragte ich wieder.
"Ich kann es nicht mehr.“
Mit diesen Worten löste er sich auf.
Er war nur ein Hologramm. Eine letzte Nachricht an mich.
Ich frage mich, warum jeder hinter diesen Blubbs her ist… Hoffentlich ist Jenn nichts passiert. Sie redete ständig davon, dass man sie umbringen wollte. Und von dieser wichtigen Aufgabe und dass ich bloß niemandem von ihr erzählen sollte! Oh… jetzt hab ich es ja doch getan. Du bist aber keiner von diesen Regierungsungeheuern, nein? Jenn ist eine nette Frau. Wenn du sie ermorden willst, muss ich dich leider eliminieren. Allerdings könnte sie sicher Hilfe brauchen, sie muss doch diese Wasserwesen warnen. Du wolltest doch sicher schon immer mal diese Blubbs erforschen oder? Natürlich wolltest du das! Na dann los, reise ihr hinterher!
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