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Copic Marker und Outlines – Tipps, wie ich die Stifte verwende


Diese Artikel erschienen 2012 und wurden 2023 zusammengefasst und komplett überarbeitet.

Was sind Copic Ciao Marker? – Beispielbilder

Die Alkohlmarker sind nachfüllbare Stifte mit zwei unterschiedlichen Spitzen. Eine Seite ist breiter, die andere läuft spitz zu und ist weich wie ein Pinsel.

copic marker ciao spitzen

Hier eine Maxi-Kunstkarte, bestehend aus zwei Karten im Querformat. Ich habe sie vor vielen Jahren auf Plotter Paper mit Copics gemalt. Es war eines meiner ersten Bilder mit Copic Marker.

copic marker - maxi kakaokarte - sockenzombie

Mittlerweile nutze ich Copic Ciao Marker auf fast jeder Kunstkarte, allerdings nur noch die grauen Farbtöne. Dazu gleich mehr.

Lohnt sich das Nachfüllen? – Preise vergleichen

Da die Stifte sehr teuer sind und auch immer teurer werden, ist es vorteilhaft, Preise zu vergleichen. Suche dir dafür am besten verschiedene Anbieter aus dem Internet. Denn im Laden sind sie meist noch teurer als online. Neue Copic Ciao kaufen lohnt sich meiner Meinung nach mittlerweile nicht mehr. Es gibt zu viele mindestens genauso gute und billigere Alternativen und man zahlt im Grunde nur den Markennamen. Gebraucht hingegen halte ich sie noch für sinnvoll.

Das Nachfüllen gestaltete sich früher sehr einfach mit Various Ink. Leider hat die Firma diese Möglichkeit, Copics aufzufüllen, eingestellt. Wenn du noch gebraucht an die alten Nachfüller rankommst, schlag zu. Die neuen Nachfüller sind nicht nur teurer, sondern auch weniger ergiebig. Sie enthalten weniger als die Hälfte an Farbe, die Various Ink enthielt. Von 25ml auf 12ml zu reduzieren ist schon ein starkes Stück. Für mich persönlich lohnt sich das nicht mehr, da kann ich mir eigentlich gleich neue Stifte (ja, in der Mehrzahl) kaufen. Ich werde daher meine Vorräte noch aufbrauchen und dann auf eine andere Marke umsteigen.

Das richtige Papier für Copic Marker auswählen

copic marker papier auswahl

Ich empfehle, kein normales Druckpapier zu verwenden, das saugt sehr schnell die ganze Farbe aus deinen Stiften und die Striche selbst fransen darauf aus und werden ungenau. Auch zum markeneigenen Copic Papier gibt es sehr viele und bessere Alternativen. Da jedoch jeder mit anderem Papier besser zurechtkommt, hilft hier nur ausprobieren. Mein Tipp für den Anfang: Nimm möglichst glattes Papier, darauf lassen sich sehr schön Farbverläufe erzeugen.

Entgegen meiner Empfehlung nutze ich persönlich die Marker auf absolut jeder Oberfläche. Meistens aber im Skizzenbuch und auf Aquarellpapier. Das liegt daran, dass ich keine reinen Markerbilder zeichne, sondern die Stifte nur zusammen mit anderem Material verwende. Hier gilt, je schneller man malt, desto weniger saugt das Papier. Aber ja, es saugt dennoch stärker als Markerpapier und mein Verbrauch erhöht sich dadurch leicht.

Farbverläufe erzeugen

Wichtig hier ist auch hier wieder, schnell zu arbeiten. Denn solange die Farbe noch nicht trocken ist, verläuft sie besser. Je mehr Abstufungen, also Zwischenfarben du von der einen zur anderen Farbe nutzt, desto einfacher ist es, einen Verlauf zu erzeugen.

Tipp

Ich selbst nutze ihn nicht, aber du kannst einen Copic Blender (Nummer 0) verwenden, das ist ein farbloser Marker. Ein Blender ist dazu in der Lage, wie jeder andere Copic auch, eine Farbe aufzunehmen und diese in abgeschwächter Form wieder auf das Papier zu bringen. Du kannst damit also auch kleinere Fehler ausbessern, indem du dem Papier durch den Blender wieder etwas Farbe entziehst.

Das wichtigste ist Übung und Gefühl. Je öfter du deine Stifte verwendest, desto mehr lernst du, sie zu kontrollieren.

Outlines – Ja oder Nein? – Tipps

Die typischen Fineliner von Stabilo, die du vielleicht kennst, sind weder wasser- noch „copicfarben“-fest. Zudem fransen sie nach ein paar Jahren aus und verfärben sich. Verwendet sie also am besten nicht, wenn dein Bild länger haltbar bleiben solle. Am besten eignet sich schwarze (wasserfeste) Tusche. Achte bei Linern darauf, dass sie sich durch Alkohol nicht verwischen lassen, dann funktionieren sie meistens auch für Copic Marker.

Liner gibt es in verschiednen Stärken und Farben. Manche Künstler bevorzugen dünnere Liner, ich selbst verwende gerne einen in Stärke 0.1, er ist weder zu dick noch zu dünn und mit etwas Geschick kann man auch mit ihm die Strichstärke durch druck beeinflussen. Möchtest du stärkere Unterschiede, empfehle ich dir einen schwarzen Pinselliner. Mit diesem lässt sich die Strichdicke noch leichter während des Zeichnens variieren. Halte dafür vielleicht auch Ausschau nach einem „calligraphy pen“.

Die Copic Multiliner sowie Multiliner SP, mit auswechselbarer Spitze und Farbe, nutzte ich sehr lange. Doch leider musste ich irgendwann feststellen, dass sich das Nachfüllen, so gut es auch klingt, nicht mehr lohnt. Spitzen und Farben der Copic-Marke sind mittlerweile so teuer, dass man sich von anderen Marken direkt mehrere neue Liner dafür kaufen kann. Und viele sind sogar besser. Außerdem haben vor allem die copiceigenen Linerspitzen den Drang bei mir, sich in den Stift hineinzudrücken, wodurch die Stifte schon nach ein paar wenigen Linien den Geist aufgeben.

Jetzt gilt es aber noch eine große Frage zu klären: Brauchst du überhaupt Outlines?

Je nach Stil kann es sinnvoll sein, dein Motiv gar nicht, oder nur teilweise zu linen. Bilder ohne Outlines wirken nicht nur weicher und sanfter, sondern oft auch realistischer. Es lohnt sich also, sie einfach mal wegzulassen. Probiere es aus und experimentiere damit!

Auch mit Outlines gibt es einige Tricks, wie man sie weniger hart erscheinen lässt und wie sie sich besser ins Gesamtmotiv einfügen. Ich übermale Outlines zum Beispiel gerne mit einem weißen Farbstift, wenn sie sich weiter hinten im Bild befinden. Auf meinen nachfolgenden Karten kannst du das gut erkennen:

kakaokarten - outlines tipps - Sockenzombie kakaokarte - outlines tipps - Sockenzombie

 

Tipp für Anfänger

Wenn du teures Papier verwendest und ein Radiererfreund bist, zeichne zuerst mit Bleistift auf Druckpapier und pause dann die fertige Skizze ab. Dann kannst du auf dem Markerpapier Outlines ziehen und mit Farbe weiter arbeiten. Du sparst dadurch nicht nur an teurem Papier, sondern auch an Multiliner und Copic-Farbe.

Und noch drei Profitipps von mir:

1) Wenn du nicht gerade ein technischer Zeichner bist, der Gegenstände akkurat und nachbaubar darstellen muss, wirf dein Lineal weg. Linien, die mit Lineal gezogen werden, wirken künstlich und ausdruckslos. Mit mehr Übung werden deine Linien genauer und behalten dennoch die Leichtigkeit einer handgezogenen Führung, statt einer wie gedruckt aussehenden, computerartigen Kopie.

2) Radiere weniger und zeichne mehr. Nimm Dinge so hin, wie sie kommen und geh zum nächsten Schritt über, du schaffst dann so viel mehr. Fehler sind nicht so schlimm, wie du vielleicht annimmst. Im Gegenteil, sie zeigen, dass es sich um ein handgemaltes Kunstwerk handelt, kein langweilig perfektes Foto. Ich finde, kleine „Unsauberheiten“ machen ein Motiv erst interessant.

3) Deine Hand ist kein Presslufthammer und auch kein Schraubstock. Versuch lockerer zu werden und führe die Linien nicht in Zeitlupentempo übers Papier, sondern zügig und spielerisch. Dadurch wirken auch deine Bilder leichter und bewegter.

Farbtabellen erstellen mit Copic Ciao

Eine Farbtabelle listet Farben und deren Bezeichnung und/oder Name auf. Farbtabellen sind nützlich, vor allem, wenn du noch nicht genau weiß, wie du ein Bild colorieren willst. Man kann sich so ansehen, welche Farben überhaupt zur Verfügung stehen und dann die passenden für das jeweilige Motiv auswählen. Auch wenn du dir weitere Farben zulegen möchtest, siehst du anhand der Farbtabelle sofort, welche Marker noch fehlen.

Tipp

Verwende das gleiche Papier, das du auch später zum Zeichnen für die Bilder nutzt, da die Farben auf anderem Papier auch anders aussehen können.

Farbtabelle - Copics - Sockenzombie

Das sind einige der Copic Farben, die ich mal besaß. Mittlerweile verwende ich aber nur noch Grautöne, da ich Marker hauptsächlich zum Schattieren benutze. So kann ich vor dem Colorieren bereits Schatten schnell andeuten und auch im Nachhinein über fast fertige Wasserfarben-Bilder einfach drüber malen. Das ermöglicht es mir, eine größere Fläche im Gesamten zu verdunkeln, ohne bei den einzelnen Bildbereichen noch mal ins Detail gehen zu müssen.

Hier zwei Beispiele:

landschaft - kakaokarte - sockenzombielandschaft - kakaokarte - sockenzombie

Bei diesen beiden Landschaften habe ich Aquarellfarben verwendet. Für die Schatten nutzte ich verschiedene graue Copic Marker.

Beachte zum Beispiel im rechten Bild, wie es nach unten bzw. außen hin leicht dunkler wird. Dieser Effekt kommt nicht vom Fotografieren der Karte, sondern ist Teil der Landschaft. Ich habe diese Abdunklung am Ende mit grauen Copic Ciao Markern hinzugefügt. Dadurch entsteht der Eindruck von Sonnenlicht, dass weiter hinten den Boden berührt, während die vorderen Bereiche des Motives im Schatten liegen.

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